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Besuch der Baustelle Sanierung Rheinbrücke Maxau.

11. April 2019 |

Mit 33 Teilnehmenden fand der Besuch der Baustelle des RP Karlsruhe eine gute Resonanz. Nach Begrüßung und einleitenden Worten durch den Referatsleiter, Herrn Genthner, stellte uns Herr Lau, der Sachgebietsleiter „Erhaltung“, das Projekt näher vor.

Im Anschluss an den Vortrag erfolgte ein Rundgang über die Baustelle mit weiterer Unterstützung durch den Bauleiter, Herrn Reger sowie die beiden Bauaufseher.

Rheinbrücke Maxau im Zuge der B 10
Rheinbrücke Maxau im Zuge der B 10

Die Sanierung der Rheinbrücke Maxau wurde notwendig, um insbesondere die Verkehrssicherheit und die Dauerhaftigkeit der Brücke dauerhaft zu gewährleisten. Das Verkehrsaufkommen auf der einzigen Straßenquerung des Rheins in Karlsruhe ist seit der Inbetriebnahme der Brücke im Jahre 1966 von 18.000 auf über 80.000 Kfz/24h angewachsen. Der Lkw-Anteil beträgt heute 13 %.
Da das Deckblech des Hohlkastens nur eine Dicke von 12 mm aufweist und die darüber liegenden bituminösen Schichten mit einer Dicke von 65 mm sehr schnell verschleißen, wird hier ein besonderes Verfahren angewendet, das sich im benachbarten Niederlande bereits bewährt hat. Zusätzliches Gewicht auf dem Deckblech soll minimiert werden. Zum Einsatz kommt daher ein ultrahochfester Beton, sog. UHPC, in Verbindung mit mehreren Bewehrungslagen, die für den Einbau nach oben und unten fixiert werden. Darunter liegt eine Hartkornverzahnung. Dieses Paket wird den Asphaltbelag künftig ersetzen.

Prinzip des UHPC
Prinzip des UHPC
Fixierte Bewehrungslagen
Fixierte Bewehrungslagen

Für den Betontransport zum Spezialfertiger kommen Weinbergtraktoren mit Cubix-Einheiten zum Einsatz, die das aktuelle Baufeld, die Richtungsfahrbahn Karlsruhe – Wörth, beim Einbau umrunden können.

Weinbaufahrzeuge für den Betontransport
Weinbaufahrzeuge für den Betontransport

Beladen werden die kleinen Fahrzeuge im Widerlagerbereich Seite Karlsruhe. Der UHPC-Einbau auf dieser Brückenhälfte ist in zwei Bauabschnitten an zwei aufeinander folgenden Wochenenden in den Osterferien vorgesehen. Zur Gewährleistung optimaler Einbaubedingungen wird im Zelt gearbeitet. Die Brücke wird für den Einbau voll gesperrt.

Betonfertiger mit Förderband
Betonfertiger mit Förderband
Betonfertiger (Einbaubohle)
Betonfertiger (Einbaubohle)

Vor allem bis zum Erreichen der definierten Mindestdruckfestigkeit von ca. 50 N/mm2 nach ca. einem Tag ist die Brückensperrung für den Kfz-Verkehr erforderlich, um Erschütterungen in dieser Phase zu vermeiden.
Neben der Wahl eines wirtschaftlichen Bauverfahrens waren im Rahmen der Projektvorbereitung insbesondere eine möglichst frühzeitige und umfassende Kommunikation (Infoveranstaltung, Web-Cams auf Homepage des RPK, Presse, Info- Flyer, Projektbegleitkreis) und die Optimierung der Bauzeit mit Reduzierung der Verkehrseinschränkungen von Bedeutung. Grundsätzlich wird die Baustelle in 4+0-Verkehrsführung betrieben. Ein umfangreiches Sicherheitskonzept mit Stauwarnanlage, Kameras, Unfall-LSA, Haltebuchten etc. wird umgesetzt.
Weitere Arbeiten im Rahmen der Brückensanierung sind die Erneuerung der Entwässerung, der Schrammborde und der Schutzeinrichtung. Der Hohlkasten der Brücke wird mit Beulsteifen verstärkt, die Dünnbeläge erneuert und der unterseitige Korrosionsschutz teilerneuert. Die Gesamtmaßnahme soll Ende 2019 abgeschlossen werden. Zum Abschluss des Rundgangs warfen wir noch einen Blick in das Innere der Brücke.

Blick in den Hohlkasten der Rheinbrücke
Blick in den Hohlkasten der Rheinbrücke
Spannköpfe der Tragseilglieder am Widerlager
Spannköpfe der Tragseilglieder am Widerlager

Der Einbau des Spezialbetons in Fahrtrichtung Wörth während der auf die Baustellenbegehung folgenden beiden Wochenenden verlief problemlos, die geforderte Betonqualität wurde erreicht, so dass ein erster wichtiger Meilenstein bei dieser für die Region bedeutenden Erhaltungsmaßnahme erreicht werden konnte.

Kai Zumkeller