Drucken

Besichtigung der Baustelle ÖPP A6 in Heilbronn und des Asphalt-Mischwerks der AMK in Sinsheim.

17. März 2019 |

Mit 16 Mitgliedern unserer Bezirksgruppe ging es an diesem Tag per Bus nach Heilbronn. Ziel war einen Überblick über die Baustelle des Großprojekts ÖPP A6 zu erhalten. Auf dem Weg dorthin konnten wir eine der zuliefernden Asphaltmischanlagen zu diesem Projekt anschauen. Diese wurde 2017 von der AMK in Sinsheim komplett erneuert und zählt zu den modernsten Mischanlagen, die derzeit zur Verfügung stehen. Die Anlage des Typs Benninghoven BA 4000 arbeitet dabei mit einer Recyclingtrommel im Gegenstromprinzip mit Heizgaserzeugung und ermöglicht damit umweltfreundlich und energieeffizient eine hohe Recyclingquote von bis zu 90%. Mit ihrem 4-Tonnenmischer kann die Anlage ca. 320 to/h produzieren und stellt damit eine leistungsstarke Unterstützung des ÖPP-Projekts A6 dar.

Asphaltmischanlage der AMK in Sinsheim
Asphaltmischanlage der AMK in Sinsheim

Ein Highlight des Besuchs war der Zugang zum Mischturm des Mischwerks, welcher auch per Aufzug erklommen werden konnte. Voraussetzung dafür war jedoch eine Portion Mut und absolute Schwindelfreiheit. Belohnt wurde man nicht nur mit einem tollen Rundumblick über Sinsheim, sondern konnte auch die neuartige Paralleltrommel aus der Nähe betrachten.

Ausblick vom Mischturm Richtung Sinsheim
Ausblick vom Mischturm Richtung Sinsheim

Nach einer kleinen Stärkung, die uns die AMK freundlicherweise zur Verfügung gestellt hat, ging es dann weiter nach Heilbronn zur Via6 West GmbH & Co. KG. An dieser Stelle danken wir Herrn Vierheller und Herrn Fante, sowie dem ganzen AMK-Team für ihre tolle Gastfreundschaft.

Zum Projekt A6:
Im Informations- und Besucherzentrum in Heilbronn eingetroffen, empfing uns Herr Michael Endress und führte uns durch den Nachmittag. Er präsentierte uns dabei anschaulich die Projektgesellschaft, die einzelnen Bauabschnitte, sowie den Stand der Arbeiten, bevor es dann zum Baustellen-besuch auf und unter die neue Neckartalquerung ging.
Das Projektvolumen liegt bei ca. 1,3 Milliarden Euro. Davon entfallen gut 600 Millionen Euro auf den Bau. Auftraggeber dieses Großprojektes ist die Bundesrepublik Deutschland, vertreten durch das Land Baden-Württemberg mit seinem Regierungs-präsidium in Stuttgart.
Die Projektgesellschaft ViA6West GmbH & Co. KG – bestehend aus HOCHTIEF, DIF Infrastructure IV und JOHANN BUNTE – plant, finanziert, baut und betreibt bis zum Jahr 2046 den 47,2 km langen Streckenabschnitt zwischen der Anschlussstelle Wiesloch/ Rauenberg und dem Autobahnkreuz Weinsberg. Der Ausbau auf drei Spuren je Fahrtrichtung erfolgt auf 25,2 Kilometern.
Hierzu gehört auch der Neubau und Ersatz von 36 Brückenwerken, 43 sonstige Bauwerke und einigen PWC-Anlagen. Größter Brückenbaubereich ist dabei die neue Neckartalbrücke.
Zielvorgabe seitens der Auftraggeberseite war es, dass bis zur Bundesgartenschau 2019 in Heilbronn der Verkehr durchgehend 3-spurig fließen kann, eine Hälfte der Neckarbrücke fertig gestellt und dem Verkehr freigegeben ist. Weiterhin dürfen in der Zeit der BUGA keine Einschränkungen des Verkehrs auf der A6 durch Baumaßnahmen auftreten. Dieses Ziel wurde von der Projektgruppe stolz erreicht.

Der Besuch des Neckartalübergangs:
Mit einer Länge von 1326m ist diese Brücke das Schlüsselbauwerk dieses Autobahn-abschnitts. Die alte Brücke ist dem aktuellen Verkehrsaufkommen nicht mehr gewachsen. Bei einem Verkehrsaufkommen von über 100.000 Fahrzeuge pro Tag, mit einem LKW-Anteil von ca. 30%, gab es keine Sanierungsalternative, so dass der Neubau die einzige Lösung war. Inzwischen ist die Brücke für die Fahrtrichtung Ost-West fertig gestellt und wurde die Woche nach unserem Besuch dem Verkehr freigegeben.

Die neue und alte Neckartalbrücke(-nhälfte)
Die neue und alte Neckartalbrücke(-nhälfte)

Bis die alte Neckartalquerung komplett abgetragen und die neue Brücke für die Fahrtrichtung West-Ost erstellt ist, wird der Verkehr übergangsweise in beiden Fahrtrichtungen dort laufen. Im nächsten Schritt stehen jetzt – während der BUGA – die Abrissarbeiten der alten Brücke an. Diese Arbeiten werden sicher sehr spannend werden, da Teile der Brücke über große mobile Kräne auf schwimmende Plattformen im Neckar gehievt und abtransportiert werden. Aber dazu vielleicht mehr bei einem weiteren Besuch.
Wir konnten uns dann, einen Tag vor der offiziellen Einweihung des ersten Brückenabschnitts, die neue Brücke von oben anschauen. Hr. Bossert vom RP Stuttgart hat uns hierbei alle wichtigen Details erklärt.

Die neue Neckarttalquerung Richtung West
Die neue Neckarttalquerung Richtung West
Spaziergang über die neue Fahrbahn
Spaziergang über die neue Fahrbahn

Damit ging ein langer und interessanter Ausflugsnachmittag, gespickt mit vielen Informationen, zu Ende. Was bleibt ist die Erkenntnis, dass dieses Projekt auch in den kommenden Jahren noch Potential für weitere Besuche bietet.
Wir danken auch Herrn Endress und Herrn Bossert recht herzlich für die tolle Betreuung und den Einblick in dieses Großprojekt.

Thomas Link