
Nicht die 1943/44 gegründete Fabrik der Bosch-Gruppe in Giengen, in der rund 2.000 Mitarbeiter Kühlschränke und Gefriergeräte herstellen, war Ziel der Bezirksgruppe, sondern das angeschlossene Logistikzentrum. Dort sorgen etwas mehr als 500 Mitarbeiter dafür, dass die rund 1,7 Mio. in Giengen produzierten Kühlgeräte sowie sämtliche von der BSH-Gruppe auch in anderen Werken hergestellten Kleingeräte wie Kaffeemaschinen, Toaster, Staubsauger, etc. pünktlich an ihr Ziel in 60 Ländern gelangen. Überall in Zentraleuropa heißt dies: binnen 48 Stunden. Herr Tobias Wiedenmann, Leitung Facility und Herr Frank Ratter, Leiter Administration/Controlling, u. a. Vorsitzender des Verkehrsausschusses der IHK Ostwürttemberg führten durch das 182.000 m² große Zentrallager, in dem ständig 42.500 Groß- und 204.000 Kleingeräte vorrätig gehalten werden, und erläuterten die Abläufe. Die Ladung von 90 Containern, 30 gedeckten Güterwaggons und 220 LKWs wird täglich mit insgesamt 305 Flurförderfahrzeugen, d.h. ganz überwiegend elektrisch angetriebenen Gabelstaplern umgeschlagen. Der Produktionswert der im Logistikzentrum gelagerten Produkte beträgt etwa 150 Mio. €. Der Lagerbestand wird etwa 18 mal pro Jahr ausgetauscht. Bei einem Wert der umgeschlagenen Waren von über 2 Mrd. € betrug der Inventurverlust im Jahr 2018 lediglich 32.000 €. Das Logistikzentrum verfügt über ein eigenes Containerterminal mit 2 km Gleisanlagen und einer Lagerkapazität von 1.830 TEU (20 ft-Container). Die Kapazität wird von BSH nicht ausgeschöpft und steht daher auch dritten Versendern offen. Mit der Verlagerung des Gütertransportes auf die Schiene macht BSH ernst. Wöchentlich werden 2 Ganzzüge nach Triest, 2 Züge in die Türkei und 3 bis 5 Züge zu den norddeutschen Seehäfen gefahren. Darüber hinaus interessant: Das Logistikzentrum ist ein für Lebensmittel zugelassener Betrieb, was es z.B. erlaubt, für Marketingaktionen den Kaffeemaschinen Kaffee beizupacken. Als „bekannter Versender“ können im Logistikzentrum verpackte Gebinde direkt ohne weitere Sicherheitskontrollen per Luftfracht versandt werden. Interessant waren auch die Informationen zur High-Tech bei den Verpackungen aus Styropor und Pappe, die für einen Kühlschrank etwa 16 € kosten. Sie sind für den Staplertransport so dimensioniert, dass sie seitlich gepackt und eingeklemmt werden können, wobei bis zu 3 Kühlschränke über einander gestapelt werden 19 Teilnehmer waren von der Organisation, der Logistik und dem „Ballett“ der Gabelstapler fasziniert.